Einsatzberichte

Geburtshilfe, Tabora, April 2025

Im April 2025 reiste ein achtköpfiges Team aus der Schweiz nach Tabora, Tansania zu unserem Partnerspital dem Kitete Regional Referral Hospital. Die Kooperation der Swiss Medical Teams mit dem Kitete Spital feiert dieses Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum. 

Seit 4 Jahren fokussierten wir uns dort auf die Durchführung von geburtshilflichen Simulationskursen. Die Kurse wurden auch dieses Jahr erneut in enger Zusammenarbeit mit dem Team des Kitete geplant und umgesetzt. Das Schweizer Team setzte sich dieses Jahr aus vier Hebammen, einer Medizintechnikerin sowie drei Ärztinnen zusammen. 

Thematisiert wurden geburtshilfliche Notfälle wie unter anderem vor- und nachgeburtliche Blutungen, Präeklampsie, Sepsis und Schulterdystokie.

Insgesamt führten wir vier Simulationskurse durch: einen viertägigen Kurs in Tabora am Kitetespital selbst, sowie zwei zweitägige Kurse in kleineren Gesundheitseinrichtungen bzw. Spitälern in der Umgebung von Tabora. Zusätzlich wurde ein zweitägiger Kurs an einer Hebammenschule durchgeführt. Die Kursdurchführung an dieser Hebammenschule in Nzega, einer kleinen Stadt ca zwei Stunden im Nordwesten Taboras, war eine Premiere und orientierte sich an den aktuellen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wie sie im Global Position Paper "Transitioning to Midwifery Models of Care" (2024) dargelegt sind. Darin wird die zentrale Rolle von Hebammen und ihrer Ausbildung zur Senkung der Müttersterblichkeit und zur Verbesserung der geburtshilflichen Versorgung weltweit betont. Der Kurs dort ist auch auf grosses Interesse und Freude gestossen, so dass wir nicht nur eine Wiederholung des Kurses, sondern eine längerfristige Zusammenarbeit mit der Hebammenschule planen.

In allen Kursen zusammen konnten wir rund 95 Teilnehmende begrüssen.

Wir hatten dieses Mal wieder eine Medizintechnikerin mit ihm Team dabei. Sie hat viele Dinge reparieren können, aber die Reparatur, Wartung und Instandsetzung der gesamten Infrastruktur -nicht nur der Medizintechnik- ist und bleibt ein riesiges Problem. Hier suchen wir nach neuen Konzepten für eine nachhaltige Förderung, denn ohne eine funktionierende Infrastruktur kann eine qualitativ gute Medizin nicht angeboten werden.

Wir sehen weiterhin grosses Potenzial in dieser Form der Unterstützung, um die hohe Kinder- und Müttersterblichkeit in der Region nachhaltig zu senken. Das starke Interesse und die engagierte Teilnahme vor Ort bestärken uns darin, diese Zusammenarbeit fortzuführen und weiterzuentwickeln.

Wir danken allen Sponsoren herzlich und freuen uns darauf, auch im kommenden Jahr wieder vor Ort tätig zu sein.

Für das Team

Dr. Annkathrin Butenschön