Hausarztmedizin, Khatlon, Oktober 2025

Unsere Gruppe von 4 erfahrenen Hausärzten besuchte insgesamt 16 lokale Health Centers in den Distrikten Danghara, Temurmalik, Baljuvon und Vose, welche sich alle im Süden von Tadschikistan und zum Teil in abgelegenen Gebieten befinden. Die gemeinsame Tätigkeit und das «teaching on the job» in der Sprechstunde wurde von den meisten tadschikischen Hausärzten sehr positiv aufgenommen. Viele führten uns zu ihren schwierigen Patienten und Problemfällen, welche zuhause unter äusserst primitiven Bedingungen gepflegt werden. Dabei konnten wir den tadschikischen Kollegen viele nützliche Inputs bezüglich Bewegungstherapie bei den sehr häufigen muskuloskelettalen Problemen, den behinderten Patienten nach Schlaganfällen, den schlecht eingestellten Hypertonikern und Diabetikern geben. Unsere Beurteilungen und Empfehlungen wurden dankbar aufgenommen.

In jedem besuchten Distrikt führten wir eine Fortbildungsveranstaltung bezüglich der aktuellen, vom Ministry of Health unterstützten Behandlung des Diabetes mellitus durch, einer Erkrankung, welche in diesen Regionen sehr verbreitet ist.

Schwierigkeiten bereitet in diesem Zusammenhang immer noch der Mangel an Verbrauchsmaterial wie Blutzucker-Teststreifen, Batterien, Urinstix und ausreichende Wasserzufuhr in den lokalen Health Centers. Die Versorgung sollte von staatlicher Seite her gewährleistet sein, was jedoch sehr häufig ungenügend oder inexistent ist. Aus dem geringen eigenen Salär können die tadschikischen Hausärzte diese Materialien nicht selbst beschaffen.  

Am Ende unseres 3- wöchigen Einsatzes hatten wir die Möglichkeit, unsere Beobachtungen und Anregungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der tadschikischen Hausärzte persönlich beim Deputy des tadschikischen Health Managers anzubringen.

Verena Gantner – Giovanna Kissner – Peter Ackle – Heinz Schaad